Indigene in Peru hoffen auf den Papst
Peru ‐ Indigene in Peru haben Papst Franziskus vor dessen Besuch nächste Woche um Unterstützung gegen Bergbau- und Erdölkonzerne gebeten. Das Kirchenoberhaupt solle die Umweltsituation anprangern, die durch ein „konsumistisches Wirtschaftsmodell“ entstanden sei.
Aktualisiert: 15.11.2022
Lesedauer:
Indigene in Peru haben Papst Franziskus vor dessen Besuch nächste Woche um Unterstützung gegen Bergbau- und Erdölkonzerne gebeten. Das Kirchenoberhaupt solle die Umweltsituation anprangern, die durch ein „konsumistisches Wirtschaftsmodell“ und Raubbau in den Lebensgebieten der indigenen Völker entstanden sei.
So heißt es in einem an Franziskus adressierten Schreiben zweier Netzwerke, aus dem der bischöfliche italienische Pressedienst SIR zitierte. Der Papst reist von Donnerstag bis Sonntag nächster Woche nach Peru. Auf dem Programm steht auch ein Besuch in der Amazonasregion.Ein weltweit auf Konsum ausgerichtetes Lebensmodell zwinge Ländern wie Peru entsprechende Wirtschaftsaktivitäten auf, so das Netzwerk Muqui, in dem 29 Indigenen-Organisationen in peruanischen Bergbaugebieten zusammengeschlossen sind, und die Initiative „Iglesias y Mineria“ (Kirche und Bergbau). Peru werde geopolitisch „nur als Rohstoffproduzent zu niedrigen Kosten und mit billiger Arbeit“ gesehen.
Die Wirtschaft des Landes hänge von Minen und fossilen Brennstoffen ab; der Abbau betreffe mehr als die Hälfte des Lebensgebiets der Gemeinschaften in den Anden und im Regenwald. Diese seien „aufgrund des Verlusts ihrer Länder nach und nach zum Verschwinden verurteilt“, heißt es in dem Schreiben, in dem die Indigenen auch Gewalt und eine Einschränkung ihrer Rechte beklagen.
Papst Franziskus verurteilte unter anderem in seiner Enzyklika „Laudato si“ (2015) ungerechte Ressourcenverteilung und einen Rohstoffabbau, der die Bedürfnisse reicher Industrienationen befriedige, aber etwa bei der Gold- und Kupfergewinnung Umweltschäden verursache. Beide Edelmetalle sind auch wichtige Exportprodukte Perus.
© KNA
Papst besorgt wegen der politischen Krise in Peru
Streit um Amnestiegesetz spaltet Peru
„Wir Indigenen bewahren den Wald und davon profitiert die ganze Welt.“
Bauer aus Peru scheitert mit Klima-Klage gegen Energiekonzern RWE
Peru plant Tourismusprojekt „auf den Spuren von Papst Leo XIV.“
Weggefährten: Leo XIV. ist überaus reisefreudig
Internationale Reaktionen auf den Tod des Papstes
Mario Vargas Llosa ist tot
Eine Schule in Lima bringt die Wüste zum Blühen
Papst löst offenbar Laienbewegung „Sodalicio“ auf
Chinas Präsenz in Lateinamerika wächst
Dem Recht auf Bildung verpflichtet
Peruanischer Befreiungstheologe Gustavo Gutierrez gestorben
Die 21 neuen Kardinäle in Kurzporträts
Kein Ende der Waldbrände im Amazonasgebiet in Sicht
Perus Ex-Diktator Fujimori mit 86 Jahren gestorben
Deutscher Bischof Nann tritt überraschend als Bischof von Caravelí (Peru) zurück
Wenn ein ganzes Land das eigene Staatsoberhaupt ablehnt
Vertuschungsvorwurf: Erzbischof in Peru tritt zurück
Deutscher Ordensmann tritt als Bischof in Peru zurück
Vatikan-Gesandte beginnen mit Missbrauchs-Untersuchung in Peru
Staatskrise in Peru bewegt auch die deutsche Politik
Umgang mit Migranten in Peru und Chile ruft Kirche auf den Plan
Erdrutsch in Peru blockiert Zufahrt zur Inka-Stadt Machu Picchu
Adveniat-Expertin: „Perus Elite hat unterschätzt, wie sehr sich die Armen mit dem Ex-Präsidenten identifizieren“
Bischöfe in Peru fordern konkretes Datum für Neuwahlen
Zahlreiche Tote bei Zusammenstößen in Südperu
Peru rutscht in die Krise
Peru hat erstmals eine Präsidentin