Armenpriester in Argentinien im Hungerstreik gegen Justizsystem
Buenos Aires ‐ Inflation und Lockdowns haben auch in Argentinien harte Spuren hinterlassen. Doch der Armenpriester„Paco“ Olveira protestiert nicht nur deshalb.
Aktualisiert: 28.03.2023
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In Argentinien hat der populäre Armenpriester Francisco „Paco“ Olveira einen Hungerstreik für die Armen und gegen das Justizsystem gestartet. Das Mitglied einer Gruppe von Armenpriestern („Curas en la Opcion por los Pobres“) wolle ein Zeichen der Solidarität mit den Verarmten im Land setzen, wie die Tageszeitung „Pagina 12“ berichtet. Zugleich fordert Olveira den Rücktritt der Mitglieder des Obersten Gerichts.
Der Hungerstreik habe am Freitag begonnen und solle insgesamt sieben Tage andauern, sagte Padre Paco demnach. Jeden Abend um 19.00 Uhr werde er vor dem Justizpalast eine Messe feiern. Olveira kritisierte, dass die Armen die Folgen der Inflation besonders zu spüren bekämen: Sie müssten beispielsweise hohe Preise für das Internet zahlen, um die Schulbildung ihrer Kinder zu Hause zu ermöglichen.
Der Auftakt des Hungerstreiks fiel mit dem 24. März zusammen, jenem Tag, an dem Argentinien traditionell der Opfer der brutalen rechten Militärdiktatur (1976-1983) gedenkt. „Es geht darum, die Flamme der 30.000 Verhafteten und Verschwundenen am Leben zu erhalten“, erklärte Olveira. Es gebe leider viele Gründe, um den Rücktritt des Obersten Gerichtshofs zu fordern: Dazu zähle die politische Verfolgung der ehemaligen Präsidentin (2007-2015) und aktuellen Vizepräsidentin Cristina Kirchner, so der Armenpriester.
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In einem Beitrag beschäftigt sich das Nachrichtenportal von Adveniat ausführlich mit dem Hungerstreik.
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