Domenico Pugliese, Kapitän des Rettungsschiffs "Life Support" der italienischen Hilfsorganisation Emergency, bei einem Einsatz zur Rettung von Menschen in Seenot am 9. August 2023 im Mittelmeer vor der Küste Libyens.
Schiffe festgesetzt

Seenotretter beklagen Behinderung durch italienische Regierung

Berlin  ‐ Schon lange kritisieren Seenotretter, dass Behörden ihren Einsatz im Mittelmeer erschweren würden. Nun wenden sich zahlreiche Organisationen an die Regierung in Rom.

Erstellt: 18.07.2025
Aktualisiert: 17.07.2025
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Dutzende Organisationen beklagen eine systematische Behinderung ziviler Seenotrettung durch die italienische Regierung. Diese müsse sofort beendet werden. Allein im vergangenen Monat seien drei Mal private Schiffe festgesetzt worden, seit 2023 seien es 29 gewesen. Viele italienische Gerichte hätten dies als rechtswidrig eingestuft, argumentieren die Organisationen in einem am Donnerstag veröffentlichten Appell. Sie warnen: Die Praxis führe zu unzähligen weiteren Todesfällen auf dem zentralen Mittelmeer, einer der tödlichsten Fluchtrouten der Welt.

Zu den 32 Unterzeichnern des Appells gehören unter anderem Ärzte ohne Grenzen, die Organisation European Center for Constitutional and Human Rights, italienische Organisationen und deutsche Seenotrettungsorganisationen, darunter etwa SOS Humanity, SOS Méditerranée, United4Rescue, Sea-Watch und Sea-Eye.

KNA

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