Eine Frau hält ein Schild in den Farben der iranischen Nationalflagge mit der Aufschrift "Free Iran" (dt. Befreit den Iran).
„Dramatische Eskalation“

UN: Immer mehr Hinrichtungen im Iran

Mehr als 1.000 Menschen im Iran sind 2025 bereits vor den Henker gekommen. UN-Menschenrechtler sind entsetzt und werfen der Islamischen Republik vor, Todesurteile in „industriellem Ausmaß“ zu vollstrecken.

Erstellt: 01.10.2025
Aktualisiert: 29.09.2025
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UN-Menschenrechtsexperten beklagen eine beispiellose Welle von Hinrichtungen im Iran. In diesem Jahr seien in der Islamischen Republik schon mehr als 1.000 Todesurteile vollstreckt worden, hieß es am Montag in einer Mitteilung der Vereinten Nationen.

Die Experten sprachen von einer „dramatischen Eskalation“, die gegen internationale Gesetze verstoße. Angesichts von durchschnittlich mehr als neun dokumentierten Hinrichtungen pro Tag in den vergangenen Wochen handele es sich anscheinend um ein „industrielles Ausmaß“. Mit Blick auf fehlende Transparenz im Iran gehen die Menschenrechtler überdies davon aus, dass die tatsächliche Zahl deutlich höher liegt.

Bei einem großen Teil der Fälle ging es den Angaben zufolge um Drogenvergehen. Mindestens 499 Personen seien deswegen in diesem Jahr hingerichtet worden – eine dramatische Zunahme im Vergleich zu den Vorjahren. Internationale Vorgaben beschränken die Todesstrafe laut UN-Angaben jedoch auf „schwerste Verbrechen“. Drogendelikte fallen demnach nicht darunter.

„Die internationale Gemeinschaft kann angesichts solcher systematischen Verletzungen des Rechts auf Leben nicht schweigen“, so die Experten weiter. Es müssten konkrete diplomatische Maßnahmen ergriffen werden, um die Hinrichtungswelle im Iran zu stoppen

KNA

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