Läuft die Vatikan-Friedensinitiative für die Ukraine an?
Vatikanstadt ‐ Immer wieder hatte Papst Franziskus sich und den Vatikan als Mittler für ein Ende des Angriffskrieges gegen die Ukraine ins Spiel gebracht. Nun scheint sich etwas zu bewegen.
Aktualisiert: 22.05.2023
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In Argentinien sind erste Details zur geheimen Friedensmission von Papst Franziskus für die Vermittlung zwischen der Ukraine und Russland bekannt geworden. Die gewöhnlich gut informierte Rom-Korrespondentin der argentinischen Tageszeitung „La Nacion“ berichtete am Donnerstagnachmittag (Ortszeit), dass der Papst zwei vertraute Kardinäle mit Friedensbotschaften nach Moskau und Kiew entsenden wolle.
Laut Informationen der Zeitung will Franziskus den aus Rom stammenden Kardinal Matteo Zuppi nach Kiew schicken. Zuppi ist Kardinal von Bologna und Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz. Zudem ist er der Gemeinschaft von Sant'Egidio eng verbunden, die für den Vatikan schon wiederholt in delikaten Vermittlerfunktionen bei internationalen Konflikten tätig war. Zuppi selbst hat beispielsweise in der Vergangenheit Friedensinitiativen der katholischen Kirche in Kolumbien unterstützt.
Nach Moskau wolle der Papst seinen Ostkirchen-Spezialisten, Kardinal Claudio Gugerotti, entsenden, heißt es in dem Bericht. Gugerotti spricht fließend Russisch und hat in der Vergangenheit als Vatikan-Diplomat in mehreren ehemaligen Staaten der ehemaligen Sowjetunion gedient. Zuletzt hatte Gugerotti am 3. Mai überraschend den Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchats, Metropolit Antonij, in Rom getroffen.
Erzbischof dementiert Berichte über Friedensmission nach Moskau
Der Kurienerzbischof und langjährige Vatikandiplomat Claudio Gugerotti hat Presseberichte über seine mögliche Entsendung zu einer Friedensmission nach Moskau dementiert. In einer vom Vatikan-Dikasterium für die Ostkirchen verbreiteten Mitteilung vom Freitag heißt es, Gugerotti wisse nichts von einer ihn betreffenden Mission. Der Erzbischof ist Präfekt der vatikanischen Zentralbehörde für die mit Rom unierten Ostkirchen.
KNA/weltkirche.de
22.05.2023: Verlautbarung Dikasterium hinzugefügt
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