Wegen anhaltender Gewalt

Angriff auf Taibeh: Kirchen fordern Schutz und Strafverfolgung

Taibeh/Jerusalem  ‐ Die Kirchenführer im Heiligen Land machen sich Sorgen um die moralischen Grundlagen des Landes. Diese werden aus ihrer Sicht untergraben – vor allem durch die Gewalt von Siedlern und den Umgang damit.

Erstellt: 31.07.2025
Aktualisiert: 31.07.2025
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Die Kirchen in Jerusalem fordern angesichts der wiederholten Gewalt gegen das christlich-palästinensische Dorf Taibeh im von Israel besetzten Westjordanland einen wirksamen Schutz sowie die Strafverfolgung der Täter. „Wir sind zutiefst beunruhigt über das vorherrschende Klima der Straflosigkeit, das die Rechtsstaatlichkeit untergräbt und das friedliche Zusammenleben im Land der Auferstehung gefährdet“, heißt es am Dienstag in einer gemeinsamen Stellungnahme der Patriarchen und Kirchenführer.

Dadurch würden die moralischen und rechtlichen Grundlagen geschwächt, die Frieden und Gerechtigkeit für alle gewährleisteten, so die Stellungnahme weiter. Die israelische Regierung müsse die Täter zur Rechenschaft ziehen und einen wirksamen Schutz für alle gefährdeten Gemeinschaften leisten. Ferner müsse sie ihre völkerrechtlichen Verpflichtungen einhalten und die Gleichheit aller vor dem Gesetz garantieren.

Der jüngste Gewaltakt gegen Taibeh, bei dem mehrere Autos angezündet sowie Hassgraffiti angebracht wurden, sei ein „eindeutiger Akt der Einschüchterung“ und „Teil einer alarmierenden Serie von Gewalttaten von Siedlern gegen Gemeinden im Westjordanland“, so die Patriarchen und Kirchenführer. Die Siedler, die unter anderem ihr Vieh durch das Zentrum Taibehs trieben, verbreiteten Angst und Schrecken.

Kritik übten die Geistlichen auch an Polizeierklärungen zu den Vorfällen. Diese ließen wichtige Details weg, verzerrten so die Wahrheit und ignorierten Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht und die Menschenrechte. Besorgniserregend seien auch gezielte Desinformationskampagnen von siedlernahen Organisationen, die die Opfer zu diskreditieren versuchten.

KNA

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