Nord- und Südamerika, vom Weltraum aus gesehen
Es sollten nicht nur Katastrophen thematisiert werden

Bündnis fordert mehr Berichterstattung über Globalen Süden

Heidelberg/Frankfurt ‐ Im Globalen Süden wohnen 85 Prozent der Weltbevölkerung, in deutschsprachigen Medien macht die Region jedoch nur zehn Prozent der Beiträge aus. Das beklagt ein Positionspapier, das auch katholische Organisationen unterschrieben haben.

Erstellt: 14.08.2025
Aktualisiert: 14.08.2025
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Ein Bündnis aus rund 150 Nichtregierungs- und Hilfsorganisationen mit etwa 1.300 Personen aus der Wissenschaft hat ein Positionspapier unterzeichnet, in dem die Vernachlässigung des Globalen Südens in der Medienberichterstattung beklagt wird. "In den ohnehin seltenen Berichten über den Globalen Süden dominieren negative, monodimensionale Bilder und Erzählungen, die eine fatalistische Sichtweise und Einordnung fördern", heißt es in dem Dokument, das am Donnerstag verbreitet wurde. Um das zu ändern, solle nun ein Netzwerk gegründet werden, um Bewusstsein dafür zu schaffen.

Zu den Unterstützern zählen auch katholische Hilfswerke wie Misereor und Adveniat, aber auch das Institut für Weltkirche oder die Jesuitenweltweit Deutschland. Das Papier richtet sich an rund 400 Medienredaktionen im deutschsprachigen Raum wie auch an die Regierungen und Abgeordneten in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Laut dem Positionspapier sei es "notwendig, in quantitativ weitaus größerem Maße über den Globalen Süden zu berichten, dabei die Kriege und Katastrophen, die es zweifellos gibt, nicht zu verharmlosen, gleichzeitig aber auch positive Ereignisse und Entwicklungen, die ebenfalls existieren, zu thematisieren". Nötig seien mehr Sendezeit und Platz auf Beitragsseiten. Dies sei für die private und öffentliche Meinungsbildung von entscheidender Bedeutung. Es sei wichtig, dass "das Nachrichtengeschehen nicht primär nach seinem geographischen Standort, sondern auch nach seinen menschlichen Dimensionen beurteilt wird".

weltkirche.de/cph

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