Ein Briefumschlag, auf dem "Kriegsdienstverweigerung" steht
Vor dem Start des Basiswehrdiensts

Evangelische Kirche richtet Beratungsnetz für Kriegsdienstverweigerer ein

Bonn  ‐ Gewissensentscheidungen im Zusammenhang mit dem Wehrdienst rücken ab kommendem Jahr vermutlich wieder stärker in den Fokus. Die evangelische Kirche baut dafür ein bundesweites Beratungsnetzwerk auf.

Erstellt: 29.09.2025
Aktualisiert: 29.09.2025
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Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) plant den Aufbau eines flächendeckenden Netzwerks zur Beratung von Kriegsdienstverweigerern. Nach Angaben der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) haben inzwischen fast alle Landeskirchen auf den im Juli veröffentlichten Aufruf reagiert und eigene Ansprechpartner benannt. Das teilte die EAK am Wochenende nach ihrer Jahrestagung in Hamburg mit. Anlass war die politische Diskussion über das geplante neue Wehrdienstgesetz.

„Die Themen Kriegsdienstverweigerung und Gewissensfragen haben eine sehr große Bedeutung erhalten in den vergangenen Monaten, worauf sich die EAK nun einstellt“, sagt EAK-Geschäftsführer Wolfgang M. Burggraf. Die Landeskirchen hätten das Thema aufgegriffen und erkannt, dass hier Handlungsbedarf bestehe. Burggraf sieht in der Beratung und Begleitung von Menschen in Gewissensfragen eine zentrale Frage der christlichen Seelsorge.

Dafür brauche es qualifizierte Personen, so die Arbeitsgemeinschaft. Deshalb habe man ein Programm zur Stärkung eines bundesweiten Netzwerks von kirchlichen Kriegsdiensverweigerungs-Beratern in den Landeskirchen der EKD erarbeitet. Der Start ist für Januar vorgesehen.

Ab 2026 sollen Deutsche mit Erreichen der Volljährigkeit automatisch einen Fragebogen zugeschickt bekommen, auf dem sie ihre Bereitschaft zu einem sogenannten Basiswehrdienst erklären können. Die EAK rechnet damit, dass dadurch die Nachfrage nach Beratung zur Kriegsdienstverweigerung noch einmal deutlich zunehmen wird.

weltkirche.de mit Informatinoen von KNA und der Evangelischen Friedensarbeit

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